Der Berliner Komponist Dieter Salbert, der von 1975-2006 in Chansons Braunschweig lebte, hat nicht nur die sog. E-Musik mit einem großen, vielfältigen Œuvre bereichert, sondern beherrschte auch das Genre „Chansons und Songs“ meisterhaft.
Für das Staatstheater Braunschweig vertonte Salbert im Jahre 1978 Balladen Gedichte des russisch-österreichischen Schriftstellers Jura Soyfer (1912-1939), die damals (wie noch heute) aktuelle Mißstände wie Hunger, Krieg, Unmenschlichkeit, Nazi-Terror beinhalten. Neben aller Tragik tragen sie auch eine Spur von kabarettistischem Flair: beides weiß Salbert in seinen Chansons musikalisch aufzugreifen und noch zu steigern.
Im Jahr 1977 entstanden ebenfalls für das Staatstheater Braunschweig „16 Balladen und Bänkellieder“ des Schriftstellers Klabund (1890-1928), deren Altberliner Charme, freche Erotik und einfühlsame Schlichtheit von durch Salberts Musik zu musikalischen Preziosen werden. Dann gibt es noch äußerst originelle Balladen und Parodien, in denen Dieter Salbert Salbert seinen tonalen Chansonstil mit avantgardistischem Flair aufmischt, kurioserweise läßt er sie auf alten Instrumenten wie Drehleier und Portativ begleiten: Balladen des mittelalterlichen Dichters François Villon sowie Moritaten von Theodor Fontane, illustriert durch Bildtafeln des Braunschweiger Graphikers Jürgen Peters.
Die Sängerin Alrun Zahoransky interpretiert diese Chansons mit ihrer wandlungsfähigen und expressiven Stimm- und Gestaltungspalette. Der bekannte vielseitige Pianist Thomas Bode ist dabei ihr optimaler
Begleiter am Klavier.