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Über den Komponisten Dieter Salbert

Dieter SalbertEr hinterläßt über 200 Kompositionen.
In diesem reichhaltigen Œuvre finden sich orchestrale Werke, geistliche und weltliche Chorwerke, Vertonungen bekannter historischer und zeitgenössischer Lyriker, vielseitige Kammermusik, graphische Partituren, elektronische Musik und Bühnenmusiken.
Seine Liebe zum Genre Song/Chanson durchziehen sein Werk. Die Grenze zwischen U- und E-Musik war für ihn Thema und eine reizvolle Gratwanderung in seinen Kompositionen.

Vita

Geboren am 2. 8. 1932 in Berlin

Schulzeit am Humboldt-Gymnasium in Berlin/Tegel – Klavierunterricht – eigene Klavier- und Akkordeon-Improvisationen in der Schul-Band und in einer Kneipe – 1952 Abitur – Studium der Hauptfächer Komposition und Klavier am Städt.Konservatorium Berlin – 1957 KünstlerischeReifeprüfung – lebte ab 1959 in Nürnberg – eigene Kompositionsabende – Lieder und Revues für das Gewerkschaftskabarett „Rote Funken“ – Studium der Schulmusik in München – Gründung der Sektion der „Jungen Akademie“ Nürnberg – zahlreiche Konzerte in Berlin, Nürnberg, München, Regensburg, Bamberg, Bayreuth u.a. – 1966 Teilnehmer der Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt – elektronische Produktionen beim Tschechoslowakischen Rundfunks in Pilsen und bei der Stiftung Gaudeamus in Bilthoven/Holland – 1974/75 Musikdozentur an der Akademie Remscheid für musische Bildung – 1975 Dozent für Musikpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Braunschweig – 1980-1992 Musikprofessor an der Fachhochschule Braunschweig – Promotion 1985 in Hamburg – 1981 Gründung der Neuen Akademie Braunschweig – Initiator und künstlerischer Leiter des jährlichen Synthesizer Musik Festivals in Braunschweig 1981 -2001

Dieter Salbert starb am 6. Juli 2006 in Meine/bei Braunschweig


Dieter Salbert (Zitat):

„Als 14-jähriger spielte ich in einer verrauchten Vorstadtkneipe Schlagermusik am Klavier, später schrieb ich Songs für Kabaretts und Komödien, dann brachte mich das seriöse Kompositionsstudium auf ein ganz anderes Gleis. Da ging es um die Auseinandersetzung mit musikalischen Zeiterscheinungen und deren Ideologien, was sich auf meine Kompositionen eher im Sinne einer undogmatischen, vor allem parodistischen Anwendung auswirkte. Dennoch hat es mich gereizt, einige Zeit musikalische Statistik zu betreiben und einige Materialstücke anzubieten, in denen die Postulate einer gelenkten Musik, etwa wie die Emanzipation der Dissonanz und der Geräusches, Reihentechnik vielleicht einigermaßen erfüllt waren. Aber nicht lange hielt dieses Korsett. Schnell fand ich zurück zum künstlerischen freien Umgang mit dem Klang und hatte doch eine Menge dazugelernt. Ich fand meinen Platz zwischen den Stühlen und ließ keine Gelegenheit aus, die Erkenntnis, dass z.B. Affekte keineswegs außermusikalische Größen sind, in Musik umzusetzen.Schnell kamen sie wieder zum Vorschein die ewigen Qualitäten wie Wut, Schmerz, Pathos, Heiterkeit, Ironie und Sentiments.“„Ab Mitte der 70er Jahre beschäftigte mich die kathartische Wirkung von Musik. Die musikalische Konsequenz war die Auseinandersetzung mit `trivialen` Elementen in der Musik. Triviales benötigt ein ihm uneigenes, weit gefächertes Klangfeld mit atonalen Strukturen und freien, auch graphisch notierten Abläufen, kurz : ein differenziertes Environment, zu dessen Bestandteil es gemacht wird. Dieses dialektische Verhältnis kann gleichzeitg nebeneinander, in Wechselwirkung zeitlich nacheinander, in Vermischung, Interruption oder Verfremdung musikalisch umgesetzt werden. Es ist ein Spiel mit der Kommunikation, wobei die Möglichkeit besteht, einen Text, eine Idee, Ahnung oder Erinnerung musikalisch zu kommentieren, zu verstärken oder zu parodieren. Die Musik tut alles mit ihren spezifischen – nämlich „sprachlosen“, rein musikalischen Mitteln. So sehe ich die Bedeutung meiner kompositorischen Arbeit darin, die Hörer intellektuell zu fordern und emotional zu fördern – im Sinne einer neuen Humanität in der Musik.“Unterschrift Dieter Salbert


Auszeichnungen:

  • Förderpreis für Musik der Stadt Nürnberg 1965
  • Richard Wagner-Medaille der Stadt Bayreuth 1975
  • Niedersächsisches Künstlerstipendium 1985
  • Bundesverdienstkreuz a.B. 1986